Balkan-Reise: Verteidigungsminister Pistorius im Kosovo

Verteidigungsminister Pistorius besucht Kosovo

Der Konflikt zwischen Serben und Albanern im Kosovo ist nach wie vor ungelöst. Vor der Entsendung weiterer Soldaten in die Region hat der Verteidigungsminister Pistorius einen Besuch im Kosovo angekündigt. Der SPD-Politiker begann seine mehrtägige Balkan-Reise in Pristina, wo er Gespräche mit Regierungsvertretern sowie deutschen Soldaten der Nato-Schutztruppe KFOR führen wollte.

Bundeswehr verstärkt Engagement in der KFOR

Aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage im Kosovo wird die Bundeswehr ihr Engagement in der KFOR verstärken. Zum Jahreswechsel waren etwa 70 deutsche Soldaten bei KFOR und dem Nato-Beraterteam (Nalt) im Einsatz. Ab April soll eine Kompanie der Bundeswehr mit etwa 150 zusätzlichen Soldaten für ein Jahr im Kosovo eingesetzt werden.

KFOR-Einsatz bleibt unverzichtbar

Generalleutnant Bernd Schütt, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, betonte bei einer Kommandoübergabe in Pristina im Januar, dass der KFOR-Einsatz unverzichtbar für die Stabilität in der Region sei. Die Beteiligung an der Mission betrifft auch deutsche Sicherheitsinteressen direkt.

Kosovo-Konflikt und Unabhängigkeitserklärung

Nach einem bewaffneten Aufstand der Kosovo-Albaner und einer Nato-Intervention gegen Serbien im Jahr 1999 wurde das Land von der UN-Administration Unmik verwaltet. Die KFOR wurde beauftragt, für die Sicherheit im Kosovo zu sorgen und hat immer noch Tausende Soldaten dort stationiert. Das Kosovo, das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnt wird, erklärte sich im Jahr 2008 für unabhängig. Über 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, jedoch nicht Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

Andauernde Spannungen im Kosovo

Im September des letzten Jahres erreichten die Spannungen im Kosovo einen Höhepunkt, als ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo Kämpfe mit der kosovarischen Polizei austrug. Dabei kamen drei serbische Angreifer und ein kosovarischer Polizist ums Leben. Am Wochenende kritisierte die EU Einsätze der Kosovo-Spezialpolizei gegen Einrichtungen von Serben.

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