Beerdigung der israelischen Geiseln

Emotionale Trauerfeiern

Die Familien der israelischen Geiseln, deren Leichname aus Gaza geborgen wurden, trauerten am Sonntag während der Beerdigungen, die von bewegenden Nachrufen und Frustration über die Regierung geprägt waren. Nira Sarusi, die Mutter des Geiselopfers Almog Sarusi, sprach während der Trauerfeier in Raanana und äußerte ihre tiefe Trauer: „Almog, mein lieber Sohn, wie viel Hoffnung hatten wir, wie oft haben wir gebetet, dich wiederzusehen, dich zu umarmen und dein Lächeln zu genießen.“ Sie bezog sich auf den 7. Oktober, den Tag, an dem Hamas-Kämpfer ihren Sohn während des Nova-Musikfestivals zusammen mit 250 anderen Geiseln entführten.

Vernachlässigung und Opfer

Nira Sarusi sprach von der „anhaltenden Vernachlässigung“ und erklärte, dass ihr Sohn „331 Tage lang geopfert wurde, um Hamas zu zerstören.“ Der Angriff am 7. Oktober führte laut einer AFP-Zählung zu 1.205 Toten, überwiegend Zivilisten. Zu den Opfern gehörten Almog Sarusi und fünf weitere Geiseln, deren Identität am Sonntag von den israelischen Behörden bestätigt wurde. Das Gesundheitsministerium berichtete, dass sie aus nächster Nähe erschossen wurden, kurz bevor Soldaten sie fanden.

Militärische Reaktionen und zivile Verluste

Die militärische Vergeltung Israels zur Zerschlagung von Hamas hat laut dem Gesundheitsministerium im von Hamas kontrollierten Gebiet 40.738 Menschenleben gefordert. Die Vereinten Nationen geben an, dass die Mehrheit der Toten in Gaza Frauen und Kinder sind.

Öffentliche Proteste

Die Identifizierung der sechs neuen toten Geiseln führte am Sonntag zu erneuter Wut bei Kritikern von Premierminister Benjamin Netanyahu. Diese werfen ihm vor, nicht genug für einen Waffenstillstand zu tun, der die Freilassung der noch gefangenen Geiseln ermöglichen würde. Zehntausende Israelis versammelten sich am Sonntagnachmittag und -abend in verschiedenen Städten. In Jerusalem riefen Demonstranten mit israelischen Flaggen und Plakaten, die Gesichter der Geiseln zeigten, „Wo seid ihr?!“ in Richtung des Regierungsgebäudes, wo eine Kabinettssitzung stattfinden sollte.

Angst um die Zukunft

Eyal Kalderon, ein Verwandter des französisch-israelischen Geiselopfers Ofer Kalderon, äußerte seine Besorgnis: „Wir wissen nicht, welche Familie als Nächstes den schrecklichen Anruf erhalten wird.“ Die Trauermärsche und Gedenkfeiern am Sonntag waren insgesamt gedämpfter. In Petah Tikva versammelten sich Freunde und Familie von Eden Yerushalmi, dessen Tod ebenfalls betrauert wurde.

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