Wahlen nach der Wirtschaftskrise
Sri Lanka bereitet sich auf die ersten Präsidentschaftswahlen seit der wirtschaftlichen Krise im Jahr 2022 vor. Diese Krise führte zu massiven Protesten und zwang den damaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa zur Flucht aus dem Land, als Tausende den Präsidentenpalast stürmten.
Wiederwahl von Ranil Wickremesinghe
Der amtierende Präsident Ranil Wickremesinghe, 75 Jahre alt, tritt als unabhängiger Kandidat zur Wiederwahl an. Er stützt sich auf die Erfolge seiner Bemühungen, Sri Lanka aus der wirtschaftlichen Krise zu führen, die von Experten als eine der schnellsten Erholungen weltweit gelobt wird. Obwohl sein Wiederherstellungsplan, der mit strengen Reformen im Zusammenhang mit dem Hilfsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) verbunden ist, nicht sehr populär war, half er Sri Lanka, sich von aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum zu erholen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung erklärte Wickremesinghe: „Ich werde sicherstellen, dass ich die Insolvenz des Landes beende, indem ich mit den Reformen fortfahre, die wir eingeführt haben.“
Drei-Kandidaten-Rennen
Die Präsidentschaftswahlen 2024 in Sri Lanka sind ein Dreikampf, was in der Geschichte der Präsidentschaftswahlen des Landes neu ist. Ranil Wickremesinghe tritt gegen Anura Kumara Dissanayake von der National People’s Power (NPP) und Sajith Premadasa von der Samagi Jana Balawegaya (SJB) an. Analyst Kusal Perera äußerte sich dazu: „Diese Wahl unterscheidet sich von allen vorherigen Präsidentschaftswahlen, da alle drei Hauptkandidaten bei der Parlamentswahl 2020 Rückschläge erlitten haben.“ Einige Umfragen deuten darauf hin, dass Dissanayake der Favorit in den Präsidentschaftswahlen ist.
Wahltag und Wählerzahlen
Die Stimmabgabe für die Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka 2024 findet am Samstag, dem 21. September, zwischen 7 und 17 Uhr an über 13.400 Wahllokalen statt. Die Ergebnisse der Wahlen werden am Sonntag, dem 22. September, bekannt gegeben.
Wahlberechtigte Wähler
Etwa 17 Millionen der 21 Millionen registrierten Wähler in dem Inselstaat sind berechtigt, an dieser Wahl teilzunehmen, wobei eine Wahlbeteiligung von 80 Prozent erwartet wird. Zudem sind insgesamt 116 Vertreter verschiedener internationaler Wahlbeobachtungsorganisationen in Sri Lanka eingetroffen, um die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zu überwachen.