Historisch niedrige Produktionszahlen
Im Jahr 2023 verzeichneten die 540 Transportbetonunternehmen in Deutschland eine Betonproduktion von 42,29 Millionen Kubikmetern. Dies entspricht einem signifikanten Rückgang von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 52,21 Millionen Kubikmeter produziert wurden. Dieser Rückgang ist der höchste prozentuale Verlust in der Geschichte der Transportbetonindustrie.
Vergleich mit früheren Krisen
Dr. Olaf Aßbrock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie (BTB), weist darauf hin, dass ein ähnlicher Rückgang zuletzt während der Ölpreiskrise 1974 zu verzeichnen war, als die Produktion um 16,7 Prozent sank. Der aktuelle Rückgang übertrifft diesen Negativrekord.
Prognosen für das laufende Jahr
Für das laufende Jahr wird ein weiterer Rückgang der Produktion erwartet. Dr. Aßbrock prognostiziert ein Minus von rund 15 Prozent, was dazu führen könnte, dass die Branche erneut unter die Marke von 40 Millionen Kubikmetern fällt. Dies wäre das zweite Mal in diesem Jahrhundert, nachdem dies bereits 2009 während der Finanzkrise der Fall war.
Fehlende politische Impulse
Felix Manzke, Präsident des BTB, betont die ernsthafte Lage für die Branche und die Gesellschaft. Er hebt hervor, dass der Verlust an Bauleistung gravierende Auswirkungen auf die dringend benötigten Bauprojekte hat. Manzke fordert eine deutliche Verbesserung der Förderprogramme für den Neubau sowie eine Erhöhung der Budgets für Infrastrukturprojekte im Bundeshaushalt.
Ausblick auf die Zukunft
Die derzeitigen Branchenindikatoren zeigen, dass die meisten heute gebauten Aufträge bereits vor zwei Jahren beantragt und finanziert wurden. Mit einem Rückgang von 40 Prozent bei den Baugenehmigungen ist zu erwarten, dass auch das Bauvolumen entsprechend sinkt. Manzke sieht vor 2027 keine realistische Chance auf eine grundlegende Verbesserung der Situation.