Parlamentswahlen im Senegal

Wahlen am 17. November 2024

Am 17. November 2024 steht im Senegal die Wahl eines neuen Parlaments an. Die Partei PASTEF, unter der Führung von Präsident Bassirou Diomaye Faye, wird voraussichtlich einen deutlichen Sieg erringen. Faye wurde im März 2024 in einer als überraschend fair geltenden Wahl zum Präsidenten gewählt, was von vielen Beobachtern als bemerkenswerter politischer Neuanfang angesehen wird. Diese Wahl folgte auf eine Phase politischer Turbulenzen und sozialer Unruhen, die in der Bevölkerung und bei internationalen Beobachtern Erleichterung hervorriefen.

Politische Agenda der neuen Regierung

Der Präsident strebt mit den bevorstehenden Parlamentswahlen eine stabile Mehrheit für seine Partei an. Zu den zentralen Themen gehören eine wirtschaftliche Neuausrichtung, Justizreformen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption. Fausi Najjar, ein Afrika-Experte, weist darauf hin, dass die Geschäftswelt den demokratischen Ausgang der Präsidentenwahl positiv bewertet hat, jedoch seitdem wenig wirtschaftspolitische Fortschritte zu verzeichnen sind. Die verspätete Produktion von Öl und Gas sowie eine wirtschaftliche Abwärtsentwicklung infolge der Unruhen haben das Haushaltsdefizit erheblich erhöht.

Wirtschaftliche Ausblicke und Herausforderungen

Laut der Economist Intelligence Unit wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 voraussichtlich um 6,2 Prozent wachsen. Dieses Wachstum wird hauptsächlich durch die Offshore-Öl- und Gasproduktion sowie durch laufende Infrastrukturprojekte in den Bereichen Energie, Straßenbau und Wasseraufbereitung unterstützt. Trotz dieser positiven wirtschaftlichen Perspektiven gibt es erhebliche soziale Herausforderungen, da etwa 60 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahre alt sind und 35 Prozent dieser Gruppe arbeitslos oder unqualifiziert sind.

Regierungspläne zur Verbesserung der Lebensbedingungen

Die Regierung plant, das Bildungssystem an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen, die Landwirtschaft produktiver zu gestalten und die lokale Wertschöpfung zu erhöhen. Im Bergbau sollen die Eigentumsverhältnisse transparenter gestaltet werden, und bestehende Verträge im Öl- und Gassektor sollen neu verhandelt werden. Ein weiteres Ziel der Regierung ist der Schutz kleiner Fischereibetriebe, die durch unkontrollierte Fischerei von großen Trawlern bedroht sind. Die neue Führung steht vor der Herausforderung, die hohen Erwartungen der Bevölkerung mit den finanziellen Realitäten in Einklang zu bringen.

Chancen für deutsche Unternehmen

Wenn die wirtschaftliche Neuausrichtung erfolgreich verläuft, könnten sich für deutsche Unternehmen neue Möglichkeiten ergeben, insbesondere da die französische Wirtschaftsdominanz in Senegal zunehmend in Frage gestellt wird. Die Förderung der Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln könnte die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Ausrüstung und Maschinen steigern. Auch im Bauwesen sind positive Trends zu beobachten.

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