Aktivisten protestieren gegen geplante Erdgasförderung
Aktivisten von Greenpeace haben am Mittwochmorgen den niedersächsischen Landtag in Hannover mit riesigen Protestbannern eingehüllt. Die Aktion richtete sich gegen die geplante Erdgasförderung vor der Nordseeinsel Borkum. Mehrere Menschen gelangten mit Hubsteigern auf das Landtagsdach und ließen Banner an der Fassade des Gebäudes herab. Die Polizei war mit vielen Einsatzkräften vor Ort, konnte die Aktion aber nicht verhindern.
Polizei sperrt Straßen ab
Die Polizei sperrte die Straßen direkt am Landtag ab und sprach von 15 bis 20 Aktivisten und einer unangemeldeten Versammlung. Man wolle den Dialog suchen, um die Aktion möglichst ohne Zwang zu beenden, erklärte eine Sprecherin. Die Aktivisten begingen eine Ordnungswidrigkeit und Hausfriedensbruch, hieß es.
Kritik an geplanten Bohrungen
Auf einem Greenpeace-Flyer war zu lesen: „Die niedersächsische Landesregierung lässt zu, dass der niederländische Gaskonzern One-Dyas in unmittelbarer Nähe zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer Gasbohrungen durchführt.“ Wegen befürchteter Umweltschäden gibt es bereits länger Streit um die geplanten Bohrungen. Vergangene Woche hatte Greenpeace der niedersächsischen Landesregierung vorgeworfen, ein naturschutzfachliches Gutachten unter Verschluss zu halten. Umweltminister Christian Meyer hatte dem Vorwurf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur widersprochen.
Keine Verzögerung der Landtagssitzung erwartet
Der Beginn der Landtagssitzung um 9.00 Uhr sollte sich trotz der Aktion voraussichtlich nicht verzögern. Die Polizei wurde von der Aktion überrascht und konnte die Aktivisten nicht daran hindern, die Bannern aufzuhängen. Die Aktion war Teil des Protests gegen die geplante Erdgasförderung vor der Nordseeinsel Borkum. Auf den Bannern standen die Slogans „Gasbohrung vor Borkum stoppen“ und „No new gas“.