Henkel plant weitere Preiserhöhungen

Der Konsumgüterhersteller Henkel plant weitere Preiserhöhungen bei bekannten Marken wie Persil, Fa oder Schwarzkopf. Der Konzern sieht sich nach wie vor mit steigenden Rohstoff- und Materialkosten konfrontiert und rechnet außerdem 2023 mit einem spürbaren Anstieg der Lohnkosten, begründet Vorstandschef Carsten Knobel am Donnerstag die weitere Verteuerung.

Hintergründe

Henkel glänzt mit einem kräftigen Umsatzwachstum im ersten Quartal, aber nur, weil die Produkte teurer wurden. Die Absatzmengen schrumpften im ersten Quartal. Kräftige Preiserhöhungen prägten bereits das Bild der Henkel-Bilanz im ersten Quartal. Insgesamt steigerte das Düsseldorfer Familienunternehmen seinen Umsatz von Januar bis März gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Das kräftige Wachstum war jedoch nicht durch steigende Absatzmengen, sondern allein durch zweistellige Preissteigerungen getrieben. Die Absatzmengen waren sowohl im Konsumgütergeschäft als auch im Industriegeschäft mit Klebstoffen rückläufig.

Ausblick

Henkel bekräftigte jedoch seine Jahresprognose und stellte ein organisches Umsatzwachstum von einem bis drei Prozent in Aussicht. Die bereinigte Umsatzrendite sieht Henkel wegen anhaltend hoher Kosten bei zehn bis zwölf Prozent.

Reaktion des Vorstandschefs

Vorstandschef Carsten Knobel sprach dennoch von einem guten Start ins Jahr 2023. „Preiserhöhungen kann man am Markt nur durchsetzen, wenn man über attraktive Marken und Technologien verfügt“, sagte er. Der Manager räumte ein, dass die Verhandlungen mit den großen Handelsketten über die geforderten Preiserhöhungen nicht immer einfach seien. Doch sei Henkel nirgendwo von Komplettauslistungen betroffen, wie dies bei anderen großen Markenartiklern geschehen sei.

Spekulationen

Spekulationen, dass große Markenartikler von der Inflation durch ungerechtfertigte Preiserhöhungen profitierten, wies der Manager zurück. „Wer ist der Gewinner der Inflation? Keiner. Sie ist für die Konsumenten nicht gut. Aber auch für den Handel und die Hersteller ist es eine ausgeprägt schwierige Situation“, sagte er.

Konsumentenverhalten

Dass die Konsumenten im Moment angesichts knapper Kassen immer öfter zu Handelsmarken greifen, macht dem Manager nur wenig Kopfzerbrechen. Das sei in Krisenzeiten immer wieder zu beobachten, doch kehre sich die Entwicklung bei einer Normalisierung der Situation auch wieder um. Außerdem profitiere Henkel hier von seinem breiten Produktportfolio, dass von Premiumprodukten bis zu Preiseinstiegsmarken reiche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert