Adidas steckt wegen „Yeezy“-Problemen weiter in der Krise

Adidas, der Sportartikelhersteller, hat im ersten Quartal 2023 einen Verlust von 24 Millionen Euro verzeichnet. Dies ist auf die teure Trennung von dem umstrittenen Rapper Kanye West und seinen „Yeezy“-Produkten zurückzuführen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt noch einen Gewinn von 310 Millionen Euro erzielt.

Prognose für das Jahr 2023

Der neue Konzernchef Björn Gulden bestätigte die Prognose, die von einem Umsatzrückgang im höheren einstelligen Bereich und einem neutralen Betriebsergebnis ausgeht. Gulden sieht das Jahr 2023 weiterhin als ein Übergangsjahr, um eine starke Basis für ein besseres Jahr 2024 und ein gutes Jahr 2025 und darüber hinaus zu schaffen.

Hintergrund der Krise

Adidas hatte gemeinsam mit dem Rapper Kanye West teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht, was für beide Seiten ein höchst lukratives Geschäft war. Nach antisemitischen Äußerungen von West musste Adidas die Zusammenarbeit einstellen. Sollten die noch vorrätigen Produkte komplett vernichtet werden müssen, würde dies das Jahresergebnis mit 700 Millionen Euro belasten. Hinzu kommt eine Sammelklage von Investoren in den USA, die Adidas vorwerfen, nicht rechtzeitig reagiert zu haben.

Ausblick

Trotz der Probleme hält Gulden das erste Quartal für etwas besser als erwartet. Der währungsbereinigte Umsatz bewegte sich mit knapp 5,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Adidas hat vor allem mit großen Lagerbeständen zu kämpfen. Diese seien aber schon um 300 Millionen Euro niedriger als zu Beginn des Jahres. Gulden will im laufenden Jahr viel in das US-Geschäft investieren, unter anderem mehr in Fußball und auch in Basketball. In Nordamerika hat Adidas im ersten Quartal etwa 20 Prozent seines Umsatzes verloren – rechnet man die „Yeezy“-Produkte heraus, bleibt noch ein Minus von fünf Prozent. In China geht es nach Guldens Darstellung nach einer längeren Anpassungsphase wieder aufwärts.

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