Landtag debattiert über möglichen Nationalpark Ostsee

Im schleswig-holsteinischen Landtag wurde am Mittwoch über die Möglichkeit eines Nationalparks Ostsee diskutiert. Derzeit handelt es sich dabei lediglich um eine politische Option und der Konsultationsprozess mit Beteiligten und Betroffenen hat gerade erst begonnen.

Heftige Debatte im Landtag

Die Diskussion im Landtag verlief jedoch bereits kontrovers. Der FDP-Abgeordnete Oliver Kumbartzky äußerte Zweifel daran, ob der Prozess tatsächlich ergebnisoffen geführt werde, wie von Schwarz-Grün versichert. Seiner Fraktion zufolge seien von oben verordnete pauschale Einschränkungen und Verbote inakzeptabel. Er forderte die Befürworter des Nationalparks auf, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen.

Silke Backsen von den Grünen betonte hingegen, dass ihre Fraktion sich noch nicht festgelegt habe und die Menschen in den Prozess mit einbeziehen wolle. Sie erklärte jedoch auch, dass der Zustand der Ostsee alarmierend schlecht sei und die Probleme nicht mit einem Fingerschnipsen gelöst werden könnten.

Cornelia Schmachtenberg von der CDU-Fraktion betonte ebenfalls das offene Ergebnis des Konsultationsprozesses und dass alle Betroffenen in die Diskussion einbezogen werden müssten. Auch Sandra Redmann von der SPD-Fraktion betonte, dass eine Zustimmung nur erfolgen könne, wenn auch die Region einverstanden sei.

Die SSW-Fraktion möchte den Prozess unterstützen und nicht stören. Ein Nationalpark könne aus ihrer Sicht helfen und auch ein touristischer Faktor sein, jedoch müssten die berechtigten Interessen der handwerklichen Fischerei berücksichtigt werden.

Umweltminister betont Notwendigkeit des Nationalparks

Umweltminister Tobias Goldschmidt von den Grünen machte deutlich, dass die ökologischen Probleme der Ostsee von Menschen gemacht seien und auch von ihnen gelöst werden müssten. Er betonte die Notwendigkeit, Nährstoffeinträge zu reduzieren und Munitionsaltlasten zu bergen. Ein Nationalpark könne dabei helfen, Ruheräume für die Natur zu schaffen. Goldschmidt zog auch den Vergleich zum Nationalpark Wattenmeer, der anfangs umstritten war, mittlerweile jedoch eine Zustimmung von 95 Prozent erreicht habe.

Der Konsultationsprozess wird weitergeführt, um alle Beteiligten und Betroffenen in die Diskussion mit einzubeziehen.

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