Vermuteter Immobilienpreisverfall: Kommentar von Andreas Härtel

Die sinkenden Immobilienpreise sind eine Trendwende, die nach vielen Jahren eingetreten ist. Nach einem Jahr Krieg und hoher Inflation ist es nicht überraschend, dass die Preise fallen. Die Niedrigzinsen von einem Prozent und darunter haben in den vergangenen Jahren vieles ermöglicht. Käufer konnten sich eine Finanzierung leisten, die sie sonst niemals hätten stemmen können. Das hat die Preise in Zeiten knappen Angebots in die Höhe getrieben.

Ende der Niedrigzinsphase

Doch diese Zeiten sind vorbei. Diejenigen, die sich ein Haus für 600.000 Euro zu einem Zinssatz von einem Prozent finanzieren konnten, waren schon immer in der Minderheit. Bei Konditionen von vier Prozent nähert sich diese Zahl jetzt aber der Null. Ein solches Haus müsste heute jedenfalls deutlich günstiger sein, um zu vergleichbaren Gesamtkosten finanziert werden zu können. Die Preise werden vermutlich weiter sinken, was eine wünschenswerte Korrektur sein mag, aber auch enorme Auswirkungen hat.

Auswirkungen auf den Markt

In einem unsicheren Markt halten potenzielle Verkäufer vermutlich eher an Haus und Grund fest, während all jene, die ein Zuhause suchen, weiterhin Schwierigkeiten haben werden. Der größte Schaden droht jedoch jenen, die noch vor Kurzem zu Niedrigzinsen gekauft haben und sich in einigen Jahren keine Anschlussfinanzierung zu höheren Zinsen leisten können. Sie könnten gezwungen sein, unter dem einstigen Kaufpreis zu verkaufen, was den einen oder anderen in den Ruin treiben wird.

Die Situation ist besorgniserregend, aber es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird.

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