Ansturm auf Cannabis-Clubs in NRW

Im Vorfeld der offiziellen Cannabis-Legalisierung in Deutschland haben sich bereits erste Cannabis Social Clubs gegründet und der Ansturm darauf ist enorm. Laut einer Schätzung des Dachverbandes deutscher Cannabis Social Clubs (CSCD) gibt es bereits rund 50 solcher Vereine in Nordrhein-Westfalen, die künftig Anbau und Verkauf regeln sollen.

Hohe Nachfrage nach legalem Cannabis

Um das gesamte Potenzial möglicher Konsumenten in NRW abzudecken, werden etwa 25.000 Clubs benötigt, so der Vorsitzende des neuen Verbandes, Steffen Geyer. Noch hielten die unsichere Rechtslage und die Angst vor einer Stigmatisierung potenzielle Gründerinnen und Gründer zurück. Sobald per Gesetz durch die Bundesregierung Klarheit besteht, rechnet Geyer jedoch mit einem „explosionsartigen Wachstum“ der Vereinsgründungen.

Bis zu 500 Mitglieder sollen die Clubs laut einem aktuellen Gesetzentwurf, der dieser Redaktion vorliegt, aufnehmen dürfen. Die bereits gegründeten Cannabis Clubs melden einen enormen Andrang auf die verfügbaren Plätze. Sowohl auf dem Land als auch in den großen Städten in NRW gebe es eine hohe Nachfrage nach legalem Cannabis. Die Vereine berichten zum Teil von Hunderten Anfragen pro Tag, davon einige aus dem gesamten Bundesgebiet. Erste Clubs mussten bereits einen Aufnahmestopp aussprechen.

Kontrollierter Anbau und Jugendschutz

Die Betreiber betonen, durch kontrollierten Anbau und jugendschutzgerechten Verkauf dem Schwarzmarkt den Kampf ansagen zu wollen. Experten sehen das kritisch. Armin Koeppe, Vorsitzender der Ginko Stiftung für Prävention aus Mülheim an der Ruhr, warnt etwa, dass ein höherer THC-Gehalt den Schwarzmarkt weiter attraktiv machen könne. „Der Konsum bleibt ein bestehendes Risiko. Gerade für junge Menschen, deren Gehirn noch nicht vollständig ausgeprägt ist, kann Cannabis hochgefährlich sein.“ Er fordert klarere Regelungen für Suchtprävention und Jugendschutz als in den bisherigen Entwürfen der Regierung.

Insgesamt gibt es laut CSCD bundesweit bereits über 100 Cannabis Social Clubs. Die NRZ berichtet, dass die Vereine auch als politische Plattformen genutzt werden, um für eine Legalisierung von Cannabis zu werben.

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