Konfliktparteien im Sudan unterzeichnen Erklärung zum Schutz von Zivilisten

Die Konfliktparteien im Sudan haben sich auf Richtlinien für die Ermöglichung humanitärer Hilfe geeinigt. Vertreter der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz unterzeichneten am Donnerstagabend im saudiarabischen Dschiddah eine „Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilisten im Sudan“, wie eine an den Gesprächen beteiligte US-Vertreterin mitteilte.

Richtlinien für humanitäre Hilfe

Die Erklärung verpflichtet beide Seiten dazu, humanitäre Hilfe ins Land zu lassen, um die Wiederherstellung der Versorgung mit Strom, Wasser und anderen grundlegenden Versorgungsangeboten zu ermöglichen. Zudem sollen Sicherheitskräfte aus Krankenhäusern abgezogen und „respektvolle Beisetzungen“ der Toten in die Wege geleitet werden.

Keine Waffenruhe

Die Verhandlungen über eine befristete Waffenruhe laufen noch. Die US-Vertreterin, die anonym bleiben wollte, betonte jedoch, dass es sich bei der Erklärung nicht um eine Waffenruhe handle. Vielmehr sei es eine Verpflichtungserklärung nach internationalem humanitären Recht, vor allem mit Blick auf die Behandlung von Zivilisten und die Notwendigkeit, humanitären Helfern ihre Arbeit zu ermöglichen.

750 Tote und hunderttausende Vertriebene

Bei den seit Mitte April andauernden Gefechten im Sudan zwischen den Truppen des Armeechefs Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) befehligt, wurden bereits mehr als 750 Menschen getötet und hunderttausende vertrieben.

Verhandlungen laufen weiter

Vertreter der beiden Generäle verhandeln seit Samstag in Dschiddah in „Vorgesprächen“ unter Beteiligung der USA und der Vereinten Nationen. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat Vorschläge unterbreitet, in denen beide Seiten sichere Rahmenbedingungen für humanitäre Hilfe garantieren.

Die US-Vertreterin äußerte die Hoffnung, dass die Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung ein gewisses Momentum schaffe, um den Raum für Hilfslieferungen zu schaffen. Allerdings lägen die beiden Konfliktparteien in den Verhandlungen noch „ziemlich weit auseinander“.

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