Wagner-Chef soll Angebot gemacht haben, russische Truppen in Bachmut zu verraten

Die umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist erneut in den Fokus gerückt. Laut der „Washington Post“ soll der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, der Ukraine angeboten haben, für die Übernahme der Stadt Stellungen russischer Truppen zu verraten. Die Informationen stammen aus geleakten Dokumenten und beziehen sich auf Anfang des Jahres. Die Ukrainer lehnten das Angebot ab.

Kampf um Bachmut

Die Stadt Bachmut ist seit Jahren umkämpft. Vor kurzem hatte Prigoschin verkündet, dass seine Truppen mehr als 80 Prozent der Stadt kontrollieren. Doch seit ein paar Tagen gelingt es den ukrainischen Streitkräften immer häufiger, russisches Militär zurückzudrängen. Die Kiewer Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar berichtete am Sonntag bei Telegram, dass ukrainische Einheiten mehr als zehn feindliche Stellungen am nördlichen und südlichen Stadtrand von Bachmut eingenommen haben.

Angebot von Prigoschin

Laut den geleakten Dokumenten soll Prigoschin Anfang des Jahres angeboten haben, den Ukrainern die Positionen russischer Stellungen in Bachmut zu verraten, wenn diese sich aus der Stadt zurückziehen würden. Die Ukrainer lehnten das Angebot ab. Die Informationen stammen aus Unterlagen der Discord Leaks, die im Frühjahr öffentlich wurden. Der IT-Mitarbeiter Jack Teixeira hatte unzählige Geheimdienstdokumente bei der Gaming-Plattform Discord hochgeladen, darunter auch Einschätzungen der USA zum Krieg in der Ukraine.

Prigoschins Rolle im Ukraine-Krieg

Jewgeni Prigoschin spielt im Ukraine-Krieg eine zwiespältige Rolle. Einerseits genießt er das Vertrauen von Kremlchef Wladimir Putin, andererseits liefert er sich einen öffentlichen Streit mit dem russischen Verteidigungsministerium. Prigoschin wirft der Moskauer Militärführung vor, ihn und seine Söldner nicht genug zu unterstützen. Vor kurzem drohte er sogar damit, seine Truppen aus dem Kriegsgebiet abzuziehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert