Krisenfolge: Deutsche greifen stärker zu Alkohol und Medikamenten

Eine Studie der Pronova BKK zeigt, dass die aktuellen Krisen in Deutschland zu einem erhöhten Konsum von Alkohol und Medikamenten führen. 71 Prozent der befragten Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen bestätigen, dass der Konsum aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten und der Auswirkungen der Krisen zugenommen hat.

Erhöhter Alkoholkonsum bei Patient*innen

51 Prozent der befragten Expert*innen berichten von einem erhöhten Alkoholkonsum bei ihren Patient*innen im Jahr 2022. Im Vergleich zu 2020 (29 Prozent) und 2021 (43 Prozent) ist dies ein deutlicher Anstieg. Besonders betroffen sind neue Patient*innen, bei denen ein erhöhter Konsum durch die Krisen ausgelöst wurde. 69 Prozent der Expert*innen bestätigen dies.

Zunahme von Medikamenten- und Drogenproblemen

Auch der Konsum von stimmungsaufhellenden Medikamenten und Schmerzmitteln hat in den letzten Jahren zugenommen. 42 Prozent der befragten Expert*innen diagnostizierten 2022 Probleme mit Medikamenten, im Vorjahr waren es noch 30 Prozent. Bei Patient*innen, die erst nach Beginn der Corona-Krise zu ihnen gekommen sind, wurden bei 51 Prozent Medikamentenprobleme und bei 52 Prozent Drogenprobleme diagnostiziert.

Zunahme von multiplen Substanzen

Die Deutschen haben in den letzten Jahren vermehrt zu sogenannten „psychotropen Substanzen“ gegriffen, was zu Verhaltensstörungen führen kann. Dazu zählen auch Alkohol und Drogen wie Cannabinoide oder Kokain. 55 Prozent der befragten Expert*innen sehen Alkohol als Ursache für psychische Störungen bei ihren Patient*innen, im Vergleich zu 39 Prozent im Jahr 2020.

Experten raten dazu, betroffene Patient*innen nicht allein zu lassen und ihnen Hilfe anzubieten, sei es durch Hausärzt*innen, Fachärzt*innen oder Suchtberatungen.

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