„Öko“-Aston Martin: König Charles füttert seinen Oldtimer mit Wein und Molke

Hintergrund

König Charles III. fährt einen alten Aston Martin DB6, der mit einem außergewöhnlichen Treibstoff betankt wird – Weißwein und Molke. Zumindest teilweise. Autos mit Verbrennermotoren gelten als Umweltschweine, welche die Klimakrise befeuern. Wer die Umwelt schützen will, rüstet um. Auch König Charles III. hat seinen Oldtimer für die Zukunft fit gemacht.

Die Technologie

Seither kann der Aston Martin mit einem Kraftstoffgemisch betrieben werden, das zu 85 Prozent aus Bioethanol und zu 15 Prozent aus bleifreiem Benzin besteht. Im Falle der „Königskutsche“ werde dafür „überschüssiger britischer Weißwein und Molke aus der Käseproduktion“ verwendet, erzählte der Monarch in einem BBC-Interview nicht ohne Stolz.

Expertenmeinungen

Gefeiert wurde der König für seine Lebensmittelretter-Initiative allerdings nicht unbedingt. Stattdessen empörten sich manche Experten nach der Bekanntgabe der Umrüstung sogar. Greg Archer, Direktor von T&E, einer europäischen Kampagnengruppe für nachhaltigen Verkehr, bezeichnete den Ansatz gegenüber „The Guardian“ gar als „kuriose Lösung“, die „nicht mit einer ernsthaften Lösung zur Dekarbonisierung von Fahrzeugen verwechselt werden“ sollte.

Biokraftstoffe

Biokraftstoffe sind laut Archer keine Lösung für die breite Masse. Würde man sie in einem größeren Maßstab nutzen, schadeten sie mehr als das sie nützen, meinte er, „da sie die Abholzung und den Wandel der Landnutzung vorantreiben, was die Klimakrise verschärft“. In Deutschland wurden 2021 laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mehr als 3,9 Millionen Tonnen Biokraftstoff produziert. Den größten Anteil machte Biodiesel aus (61 Prozent), gefolgt von Bioethanol (22 Prozent) und Hydrierten Pflanzenölen (14 Prozent). Die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung dieser Biokraftstoffe gegenüber fossilen Kraftstoffen habe demnach 84 Prozent betragen. Als Rohstoff für die Biokraftstoffe wurden vor allem Palmöl, Raps und Mais genutzt (gut 70 Prozent), Abfall und Reststoffe machten knapp 48 Prozent aus.

Fazit

Obwohl König Charles III. mit seinem „Öko“-Aston Martin für Aufsehen sorgt, sind Biokraftstoffe keine Lösung für die breite Masse. Experten warnen vor den negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die durch die verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen entstehen können.

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