Wissenschaftler prüfen Möglichkeiten zur Wasserstoffversorgung

Einleitung

Forscher der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) untersuchen die Möglichkeit, bestehende Leitungssysteme zur Gasversorgung auch für Wasserstoff zu nutzen. Das Projekt namens „H2Infra“ ist bis 2024 angesetzt und soll klären, ob die Kunststoffleitungen, die in den letzten 30 Jahren in der Gasversorgung verbaut wurden, auch für Wasserstoff geeignet sind.

Forschungsarbeiten im Wasserstoffdorf

Die Forschungsarbeiten finden auf einem rund zwei Hektar großen Testfeld im Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen statt. Bereits seit 2016 wird dort untersucht, ob Wasserstoff als Alternative zu Erdgas genutzt werden kann. HTWK-Professor Robert Huhn, der Teil des Projektes ist, gibt an, dass es sich abzeichnet, dass die Leitungen zur Gasversorgung auch für Wasserstoff genutzt werden können.

Offene Fragen

Im Rahmen des Projektes sollen auch Fragen geklärt werden, die im Vorgängerprojekt „H2-Netz“ offen geblieben oder neu aufgekommen sind. Dazu gehört beispielsweise die Frage, wie dem Wasserstoff ein geeigneter Geruchsstoff zugemischt werden kann, um im Falle einer Leckage unkontrollierten Austritt und Explosionen vorzubeugen.

Weitere Tests im Sommer

Im Sommer sollen weitere Komponenten im Feldtest untersucht werden, die bereits im Labor vorgetestet wurden. Dabei soll geprüft werden, was passiert, wenn durch die Leitungssysteme reiner Wasserstoff statt Erdgas strömt.

Potenzial für Industriezweige

Sollte sich herausstellen, dass die vorhandenen Leitungen auch für Wasserstoff genutzt werden können, könnten bestehende Netze umgestellt werden. Lediglich an bestimmten Stellen müssten Komponenten ausgetauscht werden, wie beispielsweise Mengenzähler. HTWK-Professor Huhn betont, dass es sinnvoll sei, Wasserstoff vor allem in Industriezweigen einzusetzen. Größere Mengen, mit denen auch private Haushalte versorgt werden könnten, müssten jedoch zu großen Teilen importiert werden.

Abwägungen notwendig

Wann die Netze umgestellt werden können, sei für den Wissenschaftler zunächst nicht entscheidend. Es müssten Abwägungen getroffen werden, um einschätzen zu können, was zielführend und machbar ist. Alternative Technologien wie Wärmepumpen bräuchten wiederum Strom, wofür Stromnetze ausgebaut werden müssten.

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