Feier der Paulskirche: Freiheitsbäume und Demokratiehocker

Genau 175 Jahre nach der ersten Sitzung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche hat in der Stadt am Donnerstag ein viertägiges Bürgerfest begonnen. Paulskirche, Römerberg und Mainufer sind die Schauplätze. Es gibt ein Unterhaltungsprogramm, in dem es um demokratische Errungenschaften geht.

Demokratische Errungenschaften im Fokus

Das Bürgerfest in Frankfurt feiert nicht nur die Geschichte, sondern auch die Errungenschaften der Demokratie. Telefonzellen laden dazu ein, „15 Minuten mit der Vergangenheit“ zu telefonieren: Per Videotelefonie sprechen historische Persönlichkeiten wie der Freiheitskämpfer Robert Blum, die Pianistin Clara Schumann oder der Dichter Johann Wolfgang Goethe über Demokratie und Gleichberechtigung. Dargestellt werden sie von Schauspielern.

Wer will, kann sich einen „Demokratiehocker“ zimmern lassen – mit drei Beinen, wie die drei Säulen der Demokratie; also Regierung, Parlament und unabhängige Justiz. Bäume rund um die Paulskirche sind mit bunten Bändern geschmückt wie einst die „Freiheitsbäume“ in den Revolutionsjahren.

Zeitreise und Performance

Auf einer virtuellen Zeitreise mit VR-Brillen lässt sich zudem der Einzug der Abgeordneten zur ersten Sitzung der Nationalversammlung verfolgen – mit Kanonensalut, aufgeregten Bürgern und einem Fahnenmeer in Schwarz-Rot-Gold. Eine Performance mit dem Titel „Dem Volk seine Rechte!“ der Fliegenden Volksbühne Frankfurt zieht am Schauplatz der historischen Ereignisse den Bogen von Vergangenheit zu Gegenwart: Eine Debatte zwischen historischen Figuren der Paulskirchenversammlung in passendem Kleidungsstil wird von Zwischenrufern auf aktuelle Debatten abgeklopft – etwa beim Thema Unterhalt: „Das ist doch das bedingungslose Grundeinkommen!“

Europäische Idee und Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen

Bis zum 21. Mai geht es auf dem Bürgerfest auch um die europäische Idee, die Zivilgesellschaft und das Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen. Bei einer abendlichen Illumination soll es außerdem eine „Ode an die Demokratie“ geben.

Das Paulskirchenjubiläum wird somit zu einem Fest für die Bürger, das die Geschichte und die Errungenschaften der Demokratie feiert.

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