IAEA-Chef begrüßt Reaktionen auf Prinzipien für Schutz von Akw Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat die Reaktionen Russlands und der Ukraine auf „konkrete Prinzipien“ zum Schutz des Atomkraftwerks Saporischschja begrüßt. Grossi äußerte sich am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York und betonte, dass die Unterstützung für die Arbeit der IAEA ermutigend sei.

Prinzipien für den Schutz des Akw Saporischschja

Grossi stellte fünf Prinzipien vor, die vor allem darauf abzielen, Angriffe auf die Anlage zu verhindern. Dazu gehört unter anderem, dass das Akw nicht als Lager oder Basis für schwere Waffen oder militärisches Personal genutzt werden darf. Zudem soll Strom von außerhalb jederzeit verfügbar und sicher sein. Alle Gebäude und Bestandteile, die grundlegend für den sicheren Betrieb der Anlage seien, müssten vor Angriffen oder Sabotageakten geschützt werden.

Überwachung der Einhaltung der Prinzipien

Die IAEA werde die Einhaltung der Prinzipien vor Ort überwachen, kündigte Grossi an. Er sei ermutigt davon, dass die Prinzipien „weitgehend unterstützt“ worden seien und sich „keine Stimme dagegen ausgesprochen hat“.

Bemühungen um eine entmilitarisierte Zone

Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte in Europa. Russische Kräfte kontrollieren die Anlage mit sechs Reaktoren seit März vergangenen Jahres, kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin erstmals Truppen über die ukrainische Grenze schickte. Das Akw wird seit seiner Besetzung immer wieder beschossen. Trotz der Bemühungen der Vereinten Nationen kam eine entmilitarisierte Zone rund um das Gelände bis zuletzt nicht zustande.

Warnung vor atomarem Unfall

Grossi hatte das Akw Saporischschja Ende März besucht und danach vor der „sehr realen Gefahr eines atomaren Unfalls“ gewarnt. Die Vertreter Russlands und der Ukraine im UN-Sicherheitsrat machten sich gegenseitig für die Krise am Atomkraftwerk verantwortlich, wiesen die von der IAEA vorgestellten Prinzipien aber nicht zurück.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert