Beschämend: Kommentar von Tobias Goldbrunner zum Ironman in Hamburg

Bizarre Bilder beim Ironman in Hamburg

Am vergangenen Sonntag fand der Ironman in Hamburg statt. Doch die Bilder im Zieleinlauf waren alles andere als feierlich. Während Teilnehmer und Zuschauer ausgelassen feierten, hatte nur wenige Stunden zuvor ein Motorradfahrer auf der Strecke sein Leben verloren. Die Welle der Entrüstung ist entsprechend groß, der Veranstalter steht massiv in der Kritik.

Unzureichendes Krisenmanagement

Der Veranstalter, die US-Konzern World Triathlon Corporation, hat am Sonntag ein beschämendes Bild abgegeben. Das Krisenmanagement war mangelhaft. Während die ARD direkt ihre TV-Übertragung abbrach, lief der Live-Stream der Organisatoren munter weiter. Schlimmer noch: Kommentatoren machten Witze und blendeten den tödlichen Unfall komplett aus. Erst Stunden nach dem Tod des 70 Jahre alten Motorradfahrers veröffentlichte der Veranstalter eine Meldung in den sozialen Medien und machte kurze Durchsagen, die nicht mal überall zu hören waren.

Ignorierte Warnungen

Die Macher der US-Firma müssen sich vor allem aber fragen lassen: Warum wurden die Warnungen von Topsportlern und Experten, die Radstrecke sei zu eng für dermaßen viele Motorräder, ignoriert? Andere Ironman-Veranstalter haben die Zahl der Motorräder längst reduziert und verzichten außerdem auf gefährliche Wendepunkte.

Schwierige Entscheidungen

Die Frage, ob man den Wettbewerb hätte abbrechen müssen, ist schwierig zu beantworten. 2000 Teilnehmer, die über weite Teile einer Großstadt verteilt sind, kann man nicht einfach so stoppen. Eine Wiederholung des Rennens ist angesichts des enormen Aufwands für Organisatoren und Starter ausgeschlossen. Die Athleten haben sich mitunter monatelang auf diesen Moment vorbereitet, dafür viel Zeit und Geld investiert. Eine Rückkehr des Ironman nach Hamburg darf kein Thema sein, zumindest nicht mit dem aktuellen Veranstalter, der Warnungen ignorierte und Leben aufs Spiel setzte.

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