Mandoki kritisiert KI in der Musik: „Texten fehlt jede emotionale Tiefe“

Musikproduzent Leslie Mandoki äußert Bedenken bezüglich Künstlicher Intelligenz (KI) im Studio

Der renommierte Musikproduzent Leslie Mandoki ist skeptisch gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Musikproduktion. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärte der 70-Jährige, dass die Ergebnisse ihrer Experimente mit KI teilweise beängstigend waren. Vor allem bemängelt er die fehlende emotionale Tiefe in den von KI generierten Texten. Für Mandoki sind es gerade die Emotionen, die die Kunst vermitteln und ausmachen. Daher spielt KI für ihn als schöpferisches Element in der Musik keine Rolle.

KI als Hilfsmittel zur Beschleunigung von Arbeitsprozessen

Paul McCartney kündigte kürzlich an, mithilfe von KI einen neuen Song der Beatles mit der Stimme des verstorbenen John Lennon zu veröffentlichen. Dabei wurde Lennons Gesang von einer alten Demoaufnahme isoliert und klanglich restauriert. Mandoki sieht KI als Möglichkeit, einen aufwendigen und mühsamen Arbeitsprozess zu beschleunigen. Allerdings betont er, dass es hierbei lediglich um die Bearbeitung der Aufnahme geht. Jede Form von künstlich generiertem Voice Cloning lehnt er grundsätzlich ab und sieht darin eine ethische Herausforderung, die nicht nur die Musik betrifft.

Mandoki ehrt verstorbene Bandmitglieder mit Outtakes

Um die verstorbenen Bandmitglieder seiner seit 30 Jahren bestehenden Band „Mandoki Soulmates“ zu ehren, greift der Musiker auf unveröffentlichtes Material aus vergangenen Produktionsphasen zurück. Die Soulmates, zu denen bekannte Musiker wie Trompeter Till Brönner, Jethro-Tull-Chef Ian Anderson und Jazz- und Fusion-Musiker Mike Stern gehören, geben im September Konzerte in verschiedenen deutschen Städten. Zudem ist für 2024 ein neues Album mit dem Titel „A Memory of my Future“ geplant. Die erste Single des Albums, „Devil’s Encyclopedia“ (Das Lexikon des Teufels), thematisiert den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Radikalisierung der Gesellschaft durch Soziale Medien. Mandoki möchte damit auf die Schwierigkeit hinweisen, in Zeiten von Fake News und Desinformation die Wahrheit zu erkennen.

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