Michael Müller (SPD): Bessere Koordinierung bei Auslandseinsätzen erforderlich

Der Vorsitzende der Bundestags-Enquetekommission „Lehren aus Afghanistan“, Michael Müller (SPD), betont die Notwendigkeit einer besseren Koordinierung bei zukünftigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr.

Müller fordert eine verbesserte Abstimmung der militärischen, finanziellen und humanitären Hilfen. Sowohl in Berlin als auch vor Ort müsse die Koordinierung dieser drei Säulen intensiver sein. Es sei wichtig, klare Zuständigkeiten und Aufgabenverteilungen festzulegen. Es müsse von Anfang an ehrlich diskutiert werden, welche Fähigkeiten die Bundeswehr in einem Land einbringen könne und welche Ziele damit erreicht werden sollen, so Müller in einem Interview mit dem Fernsehsender phoenix.

In Afghanistan sei es ein Fehler gewesen, moderate Taliban-Kräfte und andere Machthaber nicht ausreichend einzubinden, um die erzielten Fortschritte im Demokratieaufbau und im Bildungssektor langfristig zu sichern. Müller betont jedoch, dass eine Zusammenarbeit mit den jetzt regierenden Taliban nicht möglich sei. Dennoch spricht er sich für weitere humanitäre Hilfe in Afghanistan aus. Die Situation in dem Land sei besorgniserregend, zwei Drittel der Bevölkerung lebten in bitterer Armut und rund 15 Millionen Menschen seien konkret von Hunger bedroht. Müller betont, dass humanitäre Hilfe über andere Institutionen und Nicht-Regierungsorganisationen erfolgen müsse und nicht über das Taliban-Regime.

Das vollständige Interview ist unter folgendem Link abrufbar: https://phoenix.de/s/U3F

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