Suche nach Vermissten in schwer zugänglichen Gebieten
Nach dem schweren Erdbeben in Marokko versuchen die Einsatzkräfte verzweifelt, in schwer zugängliche Bergdörfer zu gelangen. Hunderte Menschen werden noch vermisst. Eine halbe Woche nach dem Erdbeben schwindet die Hoffnung auf Überlebende. Die Suche nach den Vermissten in den abgelegenen Gebieten läuft weiter.
Wettlauf gegen die Zeit
Für die Einsatzkräfte ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Experten geben an, dass ein Mensch höchstens 72 Stunden ohne Wasser überleben kann. Daher ist es dringend notwendig, die Vermissten so schnell wie möglich zu finden.
Hohe Opferzahlen
Nach offiziellen Angaben sind bisher mindestens 2681 Menschen ums Leben gekommen und weitere 2501 Menschen wurden verletzt. Das Erdbeben der Stärke 6,8 war das schlimmste in Marokko seit Jahrzehnten. Das Epizentrum lag südwestlich von Marrakesch. Seitdem wurden mehrere Nachbeben registriert.
Hilfsmaßnahmen und internationale Unterstützung
Soldaten versuchen mit Unterstützung ausländischer Hilfsteams, in entlegene Bergdörfer vorzudringen. Bulldozer werden eingesetzt, um Straßen von Geröll zu befreien und den Zugang für Krankenwagen zu ermöglichen. Feldlazarette wurden in der Nähe des Epizentrums eingerichtet, um Verletzte zu versorgen.
Am Montag warfen Militärhubschrauber Hilfspakete über den schwer zugänglichen Gebieten ab. Die Europäische Union stellte eine Million Euro für humanitäre Hilfe bereit. Frankreich unterstützt den Einsatz von Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Marokko mit fünf Millionen Euro.
Deutsche Hilfe bisher nicht angefragt
Deutschland hat erneut Hilfe angeboten, aber die marokkanische Regierung hat bisher kein Interesse gezeigt. Dennoch bedankte sich Marokko für das Angebot. Es wird vermutet, dass politische Gründe keine Rolle spielen, da die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern gut sind.
Es gab jedoch in der Vergangenheit eine Krise aufgrund des Streits über die Westsahara. Im Jahr 2021 zog Marokko seine Botschafterin für mehrere Monate aus Berlin ab. Im Sommer 2022 näherten sich die beiden Staaten wieder an.