Europas Asylpolitik: Jeder kämpft wieder für sich

Kommentar von Dietmar Ostermann

Die Entscheidung Deutschlands, die Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien auszusetzen, kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gerade jetzt, da die Zahl der Migranten, die auf Lampedusa ankommen, explodiert, stellt Deutschland seine Solidarität auf die Probe. Zwar hat Rom zuvor die Rücknahme von Flüchtlingen gestoppt, für deren Asylverfahren Italien zuständig ist. Doch als Hauptziel für Flüchtlinge kann Deutschland nicht wollen, dass jeder Staat den anderen im Stich lässt.

Die Asylpolitik Europas befindet sich erneut in einer Phase, in der jeder für sich kämpft. Die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten scheint zu bröckeln. Dies ist besonders bedenklich, da die Herausforderungen im Zusammenhang mit Migration und Flüchtlingen weiterhin bestehen und eine gemeinsame Lösung erfordern.

Es ist wichtig, dass die europäischen Länder ihre Verantwortung wahrnehmen und nicht nur auf nationale Interessen fokussiert sind. Eine koordinierte und solidarische Asylpolitik ist von entscheidender Bedeutung, um die Herausforderungen der Migration effektiv anzugehen.

Die Aussetzung der Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien durch Deutschland ist ein Rückschlag für die europäische Zusammenarbeit. Es ist zu hoffen, dass die Mitgliedstaaten wieder zu einer gemeinsamen Lösung finden und die Solidarität untereinander wiederherstellen.

Quelle: https://www.mehr.bz/khs258m

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