Schutz gegen das Vergessen – wie man das Demenz-Risiko beeinflussen kann

Demenz ist eine Volkskrankheit, die bisher nicht heilbar ist. Es gibt jedoch Faktoren, die das Risiko für Demenz, wie zum Beispiel die Alzheimer-Erkrankung, begünstigen. Indem man auf diese Faktoren achtet, kann man sein eigenes Risiko senken. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Vergesslichkeit einsetzt. In Deutschland sind derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, kann jeder Einzelne Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern oder zumindest den Verlauf zu verlangsamen. Studien zeigen, dass Prävention möglich ist. Laut Frank Jessen, dem Leiter des Kölner Alzheimer Präventionszentrums, können präventive Maßnahmen unter Berücksichtigung von Risikofaktoren den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und das individuelle Demenz-Risiko senken. Ein gesunder und aktiver Lebensstil macht dabei bis zu 40 Prozent des Risikos aus, an Demenz zu erkranken oder nicht.

Die Risikofaktoren für Demenz

Die internationale Forschergruppe „The Lancet Commission on Dementia and Prevention“ hat im Jahr 2020 zwölf Risikofaktoren identifiziert, die das Risiko für Alzheimer erhöhen. Dazu gehören in jungen Jahren eine schlechte Bildung. Im mittleren Alter gehen Hörverlust, Bluthochdruck, Schädel-Hirn-Verletzungen, schädlicher Alkoholkonsum und Übergewicht mit einem höheren Risiko einher. Im höheren Alter steigern Rauchen, Depression, soziale Isolation, körperliche Inaktivität, Diabetes und Luftverschmutzung die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung. Diese Liste basiert auf epidemiologischen Daten, ist aber nur bedingt als Anleitung für den Einzelnen geeignet, so Jochen René Thyrian, Präventionsforscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Greifswald. Einige Faktoren sind nicht beeinflussbar, wie beispielsweise eine Kopfverletzung durch einen Unfall. Zudem ist nicht immer klar, wie der Zusammenhang zwischen den Faktoren und Demenz zustande kommt. Sozialer Rückzug kann sowohl eine Folge als auch eine Ursache von Demenz sein. Es gibt jedoch auch Faktoren, die klar belegt sind und beeinflussbar sind, wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, kein Übergewicht und Nichtrauchen. Eine positive Auswirkung hat auch kognitive Stimulation, sei es durch Kreuzworträtsel, Sudokus oder andere Formen der kulturellen Interaktion wie Lesen, Fernsehen oder Gespräche. Besonders wichtig ist auch soziale Aktivität, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat. Durch die strikten Corona-Regeln in Altenheimen hat sich die Demenz vieler Bewohner verschlechtert, da soziale Aktivitäten und emotionale Kontakte fehlten. Dies führte zu einer gravierenden Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit.

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