Nato-Generalsekretär fordert von Deutschland Erhöhung der Verteidigungsausgaben

Nato-Generalsekretär ruft Deutschland zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschland dazu aufgefordert, seine Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe betonte Stoltenberg, dass während des Kalten Krieges die Verteidigungsausgaben bei drei bis vier Prozent der Wirtschaftsleistung lagen, sowohl in Deutschland als auch in seiner Heimat Norwegen. Er erinnerte an den Beschluss des Nato-Gipfels im Juli, wonach zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts das Minimum für Verteidigungsausgaben seien. Stoltenberg ist der Ansicht, dass viele Nato-Staaten dieses Ziel bereits erreichen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass alle Verbündeten mehr in ihre Streitkräfte investieren müssten. Stoltenberg ist sich bewusst, dass es schwierig sein kann, zusätzliches Geld für Verteidigung auszugeben, wenn auch höhere Ausgaben für Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur notwendig sind. Dennoch betonte er, dass in Zeiten zunehmender Spannungen die Verteidigungsausgaben erhöht werden müssten.

Nato-Staaten müssen sich auf langen Krieg in der Ukraine vorbereiten

Stoltenberg betonte in dem Funke-Interview, dass die Nato-Staaten sich auf einen langen Krieg in der Ukraine vorbereiten müssten. Obwohl alle einen schnellen Frieden wünschten, müsse man erkennen, dass das Land nicht mehr existieren würde, wenn die Ukrainer aufhören zu kämpfen. Erst wenn Russland die Waffen ruhen lasse, könne Frieden einkehren. Nach einem Friedensschluss benötige die Ukraine Sicherheitsgarantien. Stoltenberg ist sich sicher, dass die Ukraine letztendlich der Nato beitreten wird. Zunächst stehe jedoch der Beitritt Schwedens in naher Zukunft an. Auch der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan habe deutlich gemacht, dass sein Land die Nato-Erweiterung so schnell wie möglich ratifizieren werde. Stoltenberg erwartet die Entscheidung des türkischen Parlaments später in diesem Herbst.

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