Polio-Impfkampagne im Gazastreifen

Beginn der Impfkampagne

Am Sonntag startete eine Impfkampagne gegen Polio für Kinder im Gazastreifen. Dies geschah wenige Wochen, nachdem bei einem 10 Monate alten Baby die lähmende Krankheit diagnostiziert wurde.

Gesundheitsrisiken und Impfbedarf

Gesundheitsbehörden haben aufgrund der unhygienischen Bedingungen, die nach 11 Monaten Krieg herrschen, zu einem umfassenden Impfprogramm aufgerufen. Diese Bedingungen erhöhen das Risiko eines größeren Ausbruchs. Israel hat teilweise Kampfpausen zugestimmt, um die Impfungen zu ermöglichen.

Kooperation und Impfstrategie

Die Impfkampagne wird von UN-Agenturen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, das von Hamas geleitet wird, durchgeführt. Sie begann in Zentral-Gaza und soll in den kommenden Tagen auf Flüchtlingslager im Süden ausgeweitet werden, während die nordlichen Gebiete nächste Woche folgen sollen.

Impfstoffdetails

Verabreicht wird der Impfstoff gegen Typ-2-Polio, der 2015 für ausgerottet erklärt wurde. Dr. Nidal Ghunim, ein Arzt für Präventivmedizin, erklärte, dass Kinder im Gazastreifen normalerweise gegen Typ 1 und Typ 3 geimpft werden. Der orale Impfstoff für Typ 2 wird nur in geringerem Maße verabreicht, da dieser seit 25 Jahren nicht mehr in Gaza diagnostiziert wurde.

Impfziel und Herausforderungen

Das Ziel der Kampagne ist es, mehr als 600.000 Kinder, von Neugeborenen bis zu 10-Jährigen, zu erreichen. Dr. Ghunim wies darauf hin, dass der Krieg zu erheblichen Störungen im Impfprogramm geführt hat und viele Kinder und Neugeborene ohne jegliche Impfung geblieben sind. Die Risiken für Krankheiten steigen durch den Mangel an sauberem Wasser und die Verbreitung von Abwasser.

Unterstützung durch Organisationen

Ärzte ohne Grenzen gab bekannt, dass sie sich an der Impfkampagne beteiligen, indem sie logistische und organisatorische Unterstützung an fünf Impfzentren in Zentral-Gaza bereitstellen. UNICEF berichtete, dass am Sonntag mehr als 85.000 Kinder geimpft wurden.

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