Einführung des Critical Medicines Act
Am 11. März 2025 stellte der EU-Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi den Critical Medicines Act (CMA) vor, der darauf abzielt, die Gesundheitsversorgung innerhalb der EU zu verbessern. Pharma Deutschland sieht in diesem Gesetz jedoch nicht nur einen kurzfristigen Notfallplan, sondern fordert eine umfassende und nachhaltige Stärkung des europäischen Pharmamarktes.
Notwendigkeit einer langfristigen Strategie
Laut Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, ist es entscheidend, dass die EU nicht nur auf akute Krisensituationen reagiert. Die Einführung des Critical Medicines Act sollte als Weckruf verstanden werden, um eine widerstandsfähigere Gesundheitsversorgung zu schaffen, die besser auf internationale Herausforderungen vorbereitet ist.
Gefahren durch die Kommunale Abwasserrichtlinie
Brakmann weist darauf hin, dass aktuelle politische Maßnahmen, wie die Umsetzung der Kommunalen Abwasserrichtlinie, die Arzneimittelversorgung der Mitgliedstaaten ernsthaft gefährden könnten. Es ist wichtig, dass die EU Maßnahmen ergreift, um die Gesundheitsversorgung nicht in Krisensituationen zu manövrieren.
Wichtigkeit der Versorgungssicherheit
Pharma Deutschland begrüßt die Initiative des Critical Medicines Act, betont jedoch, dass Deutschland ebenfalls konkrete Schritte unternehmen muss, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört die Stärkung der Produktionskapazitäten in Europa und die Diversifizierung der Lieferketten.
Preisgestaltung und Marktverengung
Ein positiver Aspekt des CMA ist, dass bei der Vergabe kritischer Arzneimittel nicht mehr ausschließlich der Preis im Vordergrund stehen soll. Langfristig müssen Arzneimittel jedoch zu einem angemessenen Preis angeboten werden, damit die Bemühungen um eine stabilere Arzneimittelversorgung in Europa, insbesondere in der Basisversorgung, auch tatsächlich wirksam werden.
Ursachen für Arzneimittelengpässe
Die Gründe für Lieferengpässe sind vielfältig. Eine zentrale Ursache ist die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten für Wirkstoffe, was zu einer Verengung des Marktes und einem Rückgang der Produktionskapazitäten in Europa geführt hat. Besonders bei generischen Arzneimitteln wurde ein Großteil der Wirkstoffproduktion nach Asien verlagert, was die europäische Gesundheitsversorgung zusätzlich belastet.
Fazit
Um die Herausforderungen im europäischen Pharmamarkt zu bewältigen, ist eine umfassende Strategie erforderlich, die über kurzfristige Lösungen hinausgeht. Nur durch nachhaltige Maßnahmen kann die Arzneimittelversorgung in der EU gesichert werden.