Gründung im jungen Alter
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt, dass in Deutschland viele Menschen bereits vor dem 35. Lebensjahr den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Rund 51 Prozent der befragten Unternehmer*innen haben diesen Schritt in ihren Zwanzigern oder frühen Dreißigern gemacht. Dies fällt häufig in eine Lebensphase, in der auch die Familienplanung eine Rolle spielt.
Selbstbestimmung als Hauptmotiv
Der Wunsch nach Selbstbestimmung ist das häufigste Motiv für eine Unternehmensgründung. 61 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr Kontrolle über ihr Leben und ihre Arbeit anstreben. Das wirtschaftliche Potenzial steht mit 34 Prozent an zweiter Stelle. Besonders für 21 Prozent der Gründer*innen war die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf entscheidend. Hierbei zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei Frauen spielt die Vereinbarkeit eine größere Rolle (31 Prozent) im Vergleich zu Männern (14 Prozent).
Einfluss des Alters
In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen geben 56 Prozent an, dass die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sie zur Selbstständigkeit motiviert hat. Dies verdeutlicht, wie familiäre Lebensphasen die beruflichen Entscheidungen beeinflussen können.
Herausforderungen und Unterstützungsquellen
Die Selbstständigkeit bietet zwar Freiheiten, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Um die Balance zwischen Unternehmertum und Elternschaft zu finden, setzen viele auf eine gute Struktur. 46 Prozent der Befragten nennen Organisation und Planung als wesentliche Unterstützung. Das private Umfeld spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Fast die Hälfte der Befragten (45,9 Prozent) verlässt sich auf die Unterstützung ihres Partners oder ihrer Partnerin, gefolgt von familiärer Hilfe (34 Prozent).
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Die Umfrage zeigt auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Unterstützung. Während 55 Prozent der Männer die Hilfe durch ihren Partner als wichtig erachten, sind es bei Frauen nur 30 Prozent. Frauen suchen zudem häufiger nach professioneller Unterstützung, wobei 31 Prozent die Kinderbetreuung als relevante Hilfe angeben.