Klimafinanzierung und ihre Auswirkungen

Kredite dominieren die Klimafinanzierung

Ein aktueller Bericht von Oxfam und dem CARE Climate Justice Center zeigt, dass etwa 65 Prozent der finanziellen Mittel zur Bekämpfung der Klimakrise im Globalen Süden in Form von Krediten bereitgestellt werden. Dies hat zur Folge, dass einkommensschwache Länder zunehmend in eine Schuldenfalle geraten, während wohlhabende Nationen von diesen Krediten profitieren.

Ungleichheit in der internationalen Klimafinanzierung

Der „Climate Finance Shadow Report“ verdeutlicht die Ungerechtigkeiten in der internationalen Klimafinanzierung. Die meisten Kredite werden von Industrieländern gewährt, häufig zu regulären Zinssätzen, was die Schuldenlast der betroffenen Länder weiter erhöht. Viele dieser Länder haben nur einen minimalen Beitrag zum Klimawandel geleistet, sehen sich jedoch gezwungen, sich weiter zu verschulden.

Kürzungen bei Entwicklungszusammenarbeit

Zusätzlich planen Industrieländer, darunter Deutschland, drastische Kürzungen bei den Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit. Die OECD erwartet einen Rückgang um bis zu 17 Prozent im Vergleich zu 2024, was sich negativ auf die Klimahilfen auswirken könnte. Schätzungen von Oxfam und CARE deuten darauf hin, dass die öffentliche Klimafinanzierung im Jahr 2025 auf unter 80 Milliarden US-Dollar sinken könnte, was einen Rückgang von fast 15 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2022 darstellen würde.

Folgen für einkommensschwache Länder

Diese Entwicklungen könnten verheerende Folgen für die am stärksten benachteiligten Länder und deren Bevölkerung haben, die bereits unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden. Jan Kowalzig, Klimapolitik-Experte bei Oxfam und Mitverfasser des Berichts, betont, dass die Unterstützung durch reiche Länder oft ein Geschäftsmodell darstellt, das die Länder des Globalen Südens in einem Kreislauf der Verschuldung hält und gleichzeitig Gewinne für die Geberländer generiert.

Finanzielle Belastung durch Klimakredite

Laut dem Bericht wurden fast zwei Drittel der Klimafinanzierung als Darlehen vergeben, was die Schuldenlast der einkommensschwachen Länder jährlich erhöht. Der Schuldenstand dieser Länder beläuft sich aktuell auf 3,3 Billionen US-Dollar. Im Jahr 2022 erhielten einkommensschwache Länder Klimakredite in Höhe von 62 Milliarden US-Dollar, die Rückzahlungen könnten jedoch bis zu 88 Milliarden US-Dollar betragen, was einen Gewinn von 42 Prozent für die Kreditgeber bedeutet.

Schlussfolgerung

Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit einer gerechteren und nachhaltigeren Klimafinanzierung, die den Bedürfnissen der am stärksten betroffenen Länder gerecht wird und die globale Ungleichheit nicht weiter verschärft.

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