Veraltete Tanker ohne Flaggenstaat
Eine aktuelle Analyse von Greenpeace zeigt, dass russische Ölexporte mit veralteten Tankern durchgeführt werden, die weder über einen Flaggenstaat noch über einen Versicherungsschutz verfügen. Diese sogenannten „Geister-Tanker“ stellen eine potenzielle Bedrohung für die deutschen Küsten dar.
Kosten einer möglichen Ölpest
Im Falle eines Unfalls könnten die finanziellen Folgen einer Ölpest auf die deutschen Steuerzahler zukommen. Trotz einer Absichtserklärung des Bundesaußenministers bleibt die Situation in der Ostsee angespannt.
Reaktionen der Ostseeanrainerstaaten
Die Außenminister der Anrainerstaaten der Ostsee, darunter Belgien, die Niederlande und Großbritannien, haben sich im Juni dieses Jahres darauf geeinigt, gegen die russische Schattenflotte vorzugehen. Dennoch hat Greenpeace festgestellt, dass seitdem 188 Tanker dieser Flotte mit Millionen Tonnen Rohöl die deutsche Ostseeküste passiert haben.
Alter der eingesetzten Tanker
Von den untersuchten Tankern standen 123 auf Sanktionslisten, während 27 als Geister-Tanker ohne Eintrag in Flottenregistern und mit falscher Flagge unterwegs waren. Zudem waren 70 der Tanker 20 Jahre oder älter, was ihre Eignung für den sicheren Transport von Rohöl in Frage stellt.
Umweltgefahr und politische Verantwortung
Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace, weist darauf hin, dass die Bundesregierung dringend Maßnahmen zum Schutz der Küsten ergreifen sollte. Er fordert eine Prüfung, ob Schiffen der Schattenflotte das Recht auf Durchfahrt verweigert werden kann.
Steigende Transportzahlen und Sicherheitsbedenken
Die Analyse von Greenpeace zeigt, dass der Schiffsverkehr auf der Ostseeroute seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 zurückgegangen ist, während die russischen Rohöltransporte zugenommen haben. Das Durchschnittsalter der eingesetzten Tanker ist ebenfalls gestiegen, was zusätzliche Sicherheitsbedenken aufwirft.
Zusammenfassung der Analyse
Die Greenpeace-Analyse basiert auf Daten zu Schiffsbewegungen, die von Lloyd’s List Intelligence Seasearcher bereitgestellt wurden, sowie Informationen zum Flaggenstatus der Schiffe aus der Datenbank Equasis.