Erwartete Ankündigung
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau wird voraussichtlich in dieser Woche seinen Rücktritt bekannt geben, was das Ende seiner neunjährigen Amtszeit markieren würde. In den letzten Wochen gab es zunehmende Unruhe innerhalb seiner Liberalen Partei. Sein Rücktritt könnte bereits am Montag erfolgen, vor einem geplanten Treffen der regierenden Liberalen Partei Kanadas.
Ungewisse Übergangsphase
Es bleibt unklar, ob Trudeau in einer Übergangsrolle bleiben wird, während die Partei nach neuer Führung sucht, bevor die diesjährigen Parlamentswahlen stattfinden.
Beliebtheitsverlust und Herausforderungen
Trudeaus Beliebtheit unter den Kanadiern hat in den letzten Monaten nachgelassen. Die Spannungen mit dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump, der mit Zöllen auf Kanada drohte, sowie ein anhaltender Konflikt mit Indien über die Ermordung des Khalistani-Terroristen Hardeep Singh Nijjar auf kanadischem Boden, haben Trudeau zusätzlich unter Druck gesetzt. Auch innenpolitische Themen wie Inflation und Einwanderung tragen zu seiner prekären Lage bei.
Diplomatische Spannungen mit Indien
Der Konflikt mit Indien über die Ermordung von Nijjar hat seit September 2023 an Intensität gewonnen. Trudeau hatte Indiens Beteiligung an dem Vorfall behauptet, was von Indien als „absurd“ zurückgewiesen wurde. Die Spannungen führten zur Ausweisung von Diplomaten auf beiden Seiten.
Tarifdrohung durch Trump
Zusätzlich drohte Donald Trump, 25 Prozent Zölle auf alle kanadischen Waren zu erheben, wenn Kanada nicht den Zustrom von Migranten und Fentanyl an der US-Grenze eindämme. Trudeau reiste nach Mar-a-Lago, um mit Trump zu sprechen, wo dieser ihm vorschlug, Kanada als den „51. Bundesstaat Amerikas“ zu betrachten.
Kritik aus den eigenen Reihen
Trudeau sieht sich auch innerparteilicher Kritik gegenüber, da einige seiner Kabinettsmitglieder seine zurückhaltende Reaktion auf die Drohungen Trumps bemängeln. Dies stellt die Unterstützung für seine Führung in Frage und könnte zu seinem Rücktritt beitragen.