Prozess um getötete Rehkitze: Unklarheit über Tathergang

Widersprüchliches Bild im Prozess

Im Prozess um drei beim Mähen getötete Rehkitze hat sich zum Auftakt in Weinheim ein widersprüchliches Bild vom Ablauf der Geschehnisse gezeigt. Die beiden Männer, die gemäht hatten, gaben vor dem Amtsgericht am Dienstag an, nichts von den Kitzen gewusst zu haben. Sie sowie die beiden Pächter der Wiesen sind der rohen Tiermisshandlung angeklagt. Den Vorwürfen zufolge sollen sie im Juni vor zwei Jahren gemäht beziehungsweise das Mähen in Auftrag gegeben haben, obwohl sie um die in den Wiesen ruhenden Rehbabys wussten. Einer der beiden Pächter soll die drei schwer verletzten Kitze der Anklage zufolge nach Ende der Arbeiten erschlagen haben.

Unklarheit über Todesursache

Ob die verstümmelten Tiere letztlich erschlagen wurden oder sofort tot waren, blieb zunächst offen. Zeugen dafür gab es vor Gericht nicht. Ein als Zeuge vernommener Rehkitzretter, der mit seinen Mitarbeitern die Wiesen im Auftrag der Pächter vor dem Mähen abgesucht hatte, hielt einen sofortigen Tod aller drei Kitze für nicht plausibel. Meist verbluteten verstümmelte Kitze wegen ihrer dünnen Adern über viele Stunden.

Warnung vor dem Mähen

Der Rehkitzretter gab an, die beiden Pächter vor dem Mähen gewarnt und sie über die vielen Kitze in der Wiese informiert zu haben. Dies habe einer der Pächter zur Kenntnis genommen und gesagt, er werde sich „darum kümmern“. Die Mäher wiederum bestritten, dass die Pächter ihnen von den Kitzen erzählt hätten. „Wir hätten sonst niemals gemäht.“

Urteil erwartet

Im Verlauf des Dienstag sollten weitere Zeugen vernommen werden. Ein Urteil wurde noch am gleichen Tag erwartet. Zum Prozess war es gekommen, weil die vier Männer zuvor ergangene Strafbefehle zwischen 4500 bis 10.000 Euro nicht akzeptiert hatten.

Informationen zur Rehkitzrettung

Auf der Facebookseite der Rehkitzrettung Weinheim sowie auf den Infos der Deutschen Wildtierstiftung zur Rehkitzrettung können weitere Informationen zu diesem Thema gefunden werden.

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