ZDK-Präsident Arne Joswig fordert angemessene Beteiligung der Händler
Die aktuellen Pkw-Zulassungszahlen für den Monat Juli werfen ein Schlaglicht auf die ungleiche Renditeentwicklung in der Automobilbranche. Während die Hersteller hohe Gewinne verzeichnen, stehen die meisten Autohändler vor einer schwierigen Situation. Insbesondere der fabrikatsgebundene Fahrzeughandel sieht sich mit den Plänen der Hersteller und Importeure zur Neuregelung des Vertriebs konfrontiert. Dabei zeichnet sich ab, dass die Konditionen für den Handel verschlechtert werden sollen. Dies trifft den Handel besonders hart, da die Nachfrage nach neuen Pkw rückläufig ist und bezahlbare E-Fahrzeuge im Klein- und Kompaktwagensegment fehlen.
Die Transformation hin zu alternativen Antriebsarten ist ohne die Autohändler und Kfz-Betriebe nicht umsetzbar. Die Hersteller und Importeure betonen dies immer wieder, sollten ihren Worten jedoch auch Taten folgen lassen. Es ist nicht akzeptabel, dass die Gewinnmaximierung der Hersteller auf Kosten des Handels geht. Stattdessen müssen die Händler angemessen an der Wertschöpfungskette beteiligt werden, so ZDK-Präsident Arne Joswig.
Auftragseingänge weiter rückläufig
Die positiven Zulassungszahlen im Juli, die heute vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlicht wurden, suggerieren einen stabilen Trend. Doch basierend auf den Auftragseingängen ist dieser Trend nicht haltbar. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) ging der Auftragseingang aus dem Inland bei deutschen Automobilherstellern im Juli um 5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Rückgang sogar 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aus dem Automobilhandel werden teilweise noch stärkere Rückgänge gemeldet.
Die Lage im Automobilhandel ist äußerst angespannt. Die Kaufzurückhaltung der Menschen ist teilweise auf die deutlichen Preissteigerungen bei Neufahrzeugen, insbesondere im Kompaktwagensegment, zurückzuführen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zulassungszahlen im weiteren Jahresverlauf entwickeln werden.