UN-Nachhaltigkeitsziele: Zwischenbilanz zeigt geringen Fortschritt
Die Vereinten Nationen haben eine Zwischenbilanz über die Fortschritte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gezogen. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Nur zwölf Prozent der Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, sind bisher im Plan. Bei vielen Zielen gibt es keine Fortschritte oder sogar Rückschritte. Besonders schlecht steht es um das Ziel „Kein Hunger bis 2030“. Die Zahl der hungernden Menschen ist seit 2015 weltweit auf 735 Millionen gestiegen. Wenn sich nichts ändert, werden im Jahr 2030 immer noch 590 Millionen Menschen hungrig ins Bett gehen.
Welthungerhilfe fordert Kurskorrektur bei Hungerbekämpfung
Die Welthungerhilfe fordert eine Kurskorrektur, um die Nachhaltigkeitsziele doch noch zu erreichen. Die Weltgemeinschaft verfügt über das Wissen und die Mittel, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Jetzt kommt es darauf an, diese auch beherzt umzusetzen. Der bevorstehende SDG-Gipfel bietet eine gute Gelegenheit, um neue Zusagen zu machen und diese auch umzusetzen.
Welthungerhilfe fordert klares Bekenntnis zum Menschenrecht auf Nahrung
Um Hunger bis 2030 zu beseitigen, fordert die Welthungerhilfe von den Staats- und Regierungschefs ein klares Bekenntnis zum Menschenrecht auf Nahrung. Es ist wichtig, marginalisierte Gruppen und die Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Zudem müssen die Ernährungssysteme umfassend umgebaut werden. Dafür ist eine ausreichende und stabile Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe notwendig.
Bundesregierung und SDG-Gipfel: Chance zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele
Die Welthungerhilfe appelliert an Bundeskanzler Olaf Scholz, beim SDG-Gipfel in New York eine führende Rolle einzunehmen und seine Zusagen zu erneuern und auszuweiten. Die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit senden ein falsches Signal. Die Bundesregierung sollte die Chance nutzen, um ihre Verantwortung im Rahmen der UN zu untermauern und die Nachhaltigkeitsziele durch eine globale Kraftanstrengung doch noch bis 2030 zu erreichen.
Agenda 2030: Ein globaler Aktionsplan für nachhaltige Entwicklung
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind Teil der „Agenda 2030“, einem globalen Aktionsplan zur nachhaltigen Umgestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Die Staatengemeinschaft hat sich diesen Plan im Rahmen der Vereinten Nationen im Jahr 2015 gegeben. Bis 2030 sollen unter anderem Armut, Hunger und Ungleichheit beendet werden.