Entwicklung der Situation
In einem unerwarteten Wendepunkt im syrischen Bürgerkrieg haben oppositionelle Kämpfer die Hauptstadt Damaskus erreicht. Diese rasante Entwicklung hat viele Länder überrascht. Die syrische Armee hat wichtige Städte ohne nennenswerten Widerstand aufgegeben, und Präsident Bashar Assad hat das Land verlassen.
Wer sind die oppositionellen Kämpfer?
Die angreifenden Kräfte werden von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) angeführt, der stärksten Rebellengruppe in Syrien, unterstützt von der syrischen Nationalarmee, einer Koalition von türkisch unterstützten Milizen. Diese Gruppen haben sich im Nordwesten des Landes festgesetzt und starteten am 27. November eine Offensive, bei der sie Aleppo, die größte Stadt Syriens, sowie die viertgrößte Stadt Hama eroberten.
Hintergrund der HTS
Die HTS hat ihre Wurzeln in al-Qaida und wird von den USA sowie den Vereinten Nationen als terroristische Organisation eingestuft. In den letzten Jahren hat die Gruppe jedoch erklärt, die Verbindungen zu al-Qaida gekappt zu haben und sich darauf konzentriert, eine zivile Regierung in ihrem Einflussbereich zu fördern, während sie gleichzeitig militärische Aktionen durchführt.
Ziele der Offensive
Laut dem HTS-Anführer Abu Mohammed al-Golani besteht das Ziel der Offensive darin, die Regierung von Assad zu stürzen.
Mögliche Konflikte in der Zukunft
Die HTS und die syrische Nationalarmee haben in der Vergangenheit sowohl zusammengearbeitet als auch rivalisiert, was zu unterschiedlichen Zielen führen könnte. Die türkisch unterstützten Milizen haben zudem ein Interesse daran, eine Pufferzone nahe der türkischen Grenze zu schaffen, um kurdische Militanten fernzuhalten.
Türkische Rolle
Türkei war ein Hauptunterstützer der Kämpfer, die Assad stürzen wollen, hat jedoch in letzter Zeit zur Versöhnung aufgerufen. Türkische Beamte haben entschieden bestritten, an der aktuellen Offensive beteiligt zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob HTS und die syrische Nationalarmee im Falle eines Erfolgs bei der Ablösung von Assad zusammenarbeiten werden.